Hier kannst Du was über die allgemeine Fischkunde lernen.
Du erfährst etwas über Fischschuppen, deren Aufgabe, Aufbau und auch, dass es Fische ohne Schuppen gibt. Auch über den Fischbesatzt mit der Jugendgruppe und die inneren Organe eines Raubfisches gibt es hier was zu entdecken.
Fischschuppen
Bei unseren heimischen Fischen unterscheidet man
- Fische ohne Schuppen und
- Fische mit Schuppen
Schuppenlose Fische gibt es nicht viele. Der Wels oder Waller ist schuppenlos, ebenso sein amerikanischer Verwandter der Zwergwels. Auch die Stichlinge sind schuppenfrei. Dafür haben sie flache Knochenplatten als Schutz. Fast schuppenlos ist die Koppe, nur entlang der Seitenlinie gibt es einige Schuppen. Neunaugen haben auch keine Schuppen, strenggenommen sind es aber keine Fische, sondern lebende Fossilien, die eine eigene Klasse bilden; die Rundmäuler.
Schuppenlose Fische haben oftmals eine stabilere Haut und eine dickere Schleimschicht.
Schleimhaut auch Oberhaut genannt, besteht aus Schichten. Sie wird in Schleimdrüsen produziert. Gegen Außenparasiten und Krankheitserreger sind spezielle Abwehrstoffe in der Schleimschicht enthalten. (Manche Menschen reagieren allergisch auf Fischschleim.) Durch die Schleimhaut wird auch der Reibungswiderstand im Wasser verringert. Eine unversehrte Oberhaut ist sehr wichtig. Fische deshalb nie mit trockenen Händen oder Gegenständen berühren. Sonst ist eine Verpilzung möglich, die dann zum Tod führt.
Aufgabe der Schuppen
Schuppen schützen den Fisch vor mechanischen Schäden und Krankheitserregern. Egal ob als Einzelschuppe oder geschlossenes Schuppenkleid, jede Schuppe steckt in einer Schuppentasche, die mit der Lederhaut verwachsen ist.
Angeordnet sind sie dachziegelartig übereinander, vom Kopf bis zur Schwanzwurzel. Nicht nur links und rechts auf den Körperflanken, sondern auch auf der Rückenkante und um die Flossen und an der Bauchseite. Kopf und Flossen sind nicht beschuppt. Die Schuppen der Fische sind aber nicht starr, sondern beweglich angeordnet.
Ungefähr ein Viertel bis zu einem Drittel der Schuppe ist zu sehen.
Schuppen teilt man in Rundschuppen (Cycloidschuppen) und Kammschuppen (Ctenoidschuppen) ein.
Rundschuppen sind mehr oder weniger kreisrund, bis oval. Namensgebend ist die Außenkante der Schuppen die runde, glatte Ränder aufweist. Rundschuppen können bis zu 3 – 6 cm Durchmesser haben. Die größten Schuppen hat der Spiegelkarpfen.
Sehr kleine, tief in die Haut eingebettete Schuppen haben Aal, Rutte, Schlammpeitzger, Schmerlenartige Fische, Schleie.
Kammschuppen sind mehr oder weniger kreisrund, jedoch am Hinterrand kammartig gezahnt. Dadurch fühlen sich die Fische wie Sandpapier an. Kammschuppen sind festsitzender als Rundschuppen.
Typische Kammschupper sind alle Barschartigen Fische: Zander, Flussbarsch, Kaulbarsch, Schrätzer, Zingel, Streber, Forellenbarsch, Sonnenbarsch…
Verändert sich durch den Abwuchs des Fisches die Anzahl der Schuppen? Nein, sie werden nur größer.
Im Sommer wachsen die Fische schneller. Im Winter langsamer. Das erkennt man auch an den Schuppen. Die Sommerzonen auf den Schuppen sind heller, die Winterzonen dunkler. So kann man Schuppen zur Altersbestimmung heranziehen.
Ähnlich wie bei einem Baum, der durchgesägt wurde, kann man die Jahresringe abzählen.
Wenn ein Fisch Schuppen verliert, kann er Ersatzschuppen bilden.
Welche Fische muss man vor dem Essen von ihren Schuppen befreien? Wenn man die Haut mitessen möchte und vorhandene Schuppen eine Größe haben, die beim Essen unangenehm ist.
Forellen und Schleien braucht man z. B. nicht entschuppen, denn deren Schuppen sind so klein und dünn, die kann man nach den Kochen gut mitessen.
Fische mit einem Schupper von ihren Schuppen befreien geht am leichtesten, wenn man den frisch, geschlachteten Fisch (der Bauch sollte noch nicht aufgeschnitten sein) entschuppt. Die Schleimhaut darf nicht schon eingetrocknet sein.
Anhand der Schuppenformel können Biologen die eindeutige Artbestimmung bei Fischen durchführen. Z. B. zählen sie die Anzahl der Schuppen entlang der Seitenlinie.
Schuppen auf der Seitenlinie sind mit einer kleinen Öffnung versehen. So können die Sinneszellen des Seitenlinienorgans besonders gut reagieren.
Vorsicht beim Fischtransport: nie Rundbeschuppte und Kammschupperfische in einem Behälter transportieren. Die Schleimhaut würde zu stark verletzt werden.
Schuppen bestehen aus Kalk und Eiweiß.
Schuppensträube = Fischschuppen spreizen sich vom Fischkörper ab, ist eine Begleiterscheinung bei verschiedenen Krankheiten oder Mangelerscheinung bei Fischen.
Eine Fischschuppe, gewaschen, getrocknet, gepresst, z. B. vom Weihnachtskarpfen ist bei vielen als Glücksbringer bekannt. Aufbewahrt im Geldbeutel, wird dieser nie leer sein.
Fischbesatz mit der Jugendgruppe
Beim Vorsitzenden oder Gewässerwart muss im Vorfeld angefragt und die Genehmigung eingeholt werden. Der Fischbesatz ist im Fischereigesetz geregelt und obliegt dem Fischereibewirtschafter. Der Fischbesatz eignet sich gut als eine Aktion mit der Jugendgruppe. Gleichzeitig motiviert es die Jugendlichen, auch wenn mal nichts beißt, nicht gleich aufzugeben. In einer Gruppenstunde bereitet man die Jugendlichen mit dem nötigen Wissen auf den Fischbesatz vor. Jeder bekommt eine Aufgabe beim Besetzen. Wasserdichte Kleidung und Stiefel sind sehr wichtig. Fischbesatz ist Vertrauenssache. Billiger Fischbesatz kann den Verein oft teuer zu stehen kommen. Die Fische müssen aus dem Einzugsgebiet des zu besetzenden Gewässers stammen. Wichtig dabei ist, dass die Fische vom Fischzüchter direkt ans Wasser geliefert werden.
Vor dem Eintreffen der Fische haben wir schon die Gewässertemperatur gemessen und Eimer mit Wasser für den Wasserausgleich bereitgestellt. Wenn die Fische ausgeliefert werden, messen wir die Temperatur vom Transportwasser. Von diesem erwarten wir, dass es kühl, sauber und sauerstoffreich ist. In den Wannen, in denen wir unsere Fische zum Wasser bringen, mischen wir 50 % Transportwasser mit 50 % Wasser aus unserem Gewässer. Vor und während der Besatzmaßnahme kontrollieren wir die Fische auf Krankheiten und Parasitenbefall.
Bei der Durchführung ist darauf zu achten, dass die Fische schonend behandelt werden, um Verletzungen der Haut zu vermeiden. Hechte sind an unterschiedlichen Gewässerabschnitten einzeln zu besetzen. In den meisten Fällen wird sich die Arbeit der Jugendlichen auf die Mitwirkung beim Besetzen beschränken, doch gibt es auch Jugendgruppen, die bereits ein eigenes „Jugend“-Fischgewässer bewirtschaften.
Innere Organe eines Raubfisches
Innere Organe eines Raubfisches
A – Kiemenbögen
B – Galle
C – Darm
D – Schwimmblase
E – Geschlechtsorgane
F – Harnblase
G – After
H – Magen
I – Leber
J – Herz
K – Niere[/caption]