Fischlehrpfad mit der Jugendgruppe anlegen

Der Fischlehrpfad stellt der Öffentlichkeit die heimischen Fische in unserem Gewässer vor und gibt Erklärungen zu den jeweiligen Fischarten. Vor der Errichtung müssen jedoch einige rechtliche Vorschriften beachtet werden.

Ein Fischlehrpfad, der von den Jugendlichen selbst errichtet wird, bleibt von Beschädigung meist verschont. Der hier Beschriebene besteht bereits seit 8 Jahren und wurde noch nie beschädigt.

Planung

Zunächst gilt es einen möglichst auch für die Öffentlichkeit zugänglichen Standort auszusuchen. Dann erfolgt die Bauvoranfrage bei der Stadt oder Gemeinde, um sicherzugehen, dass der Fischlehrpfad auch genehmigt wird.

Gestaltung der Schautafeln

Vorschlag:

Auf eine Tafel zwei DIN A4 Fischbilder quer, darunter je ein DIN A4 Blatt quer mit Beschreibung der Fischart (siehe beiliegende Muster). Abbildungen von Fischen gibt es schon eingeschweißt zu kaufen. Man kann sich aber auch selbst mit dem PC farbige Bilder von Fischen ausdrucken und einschweißen.

Vorlagen dazu gibt es im Internet.

Eine Informationstafel erklärt, wer diesen Fischlehrpfad erstellt hat und wie sich die Tafeln am Gewässer verteilen.

Der Fischlehrpfad sollte nur die Fische zeigen, welche auch in dem Gewässer vorkommen!

Darstellen könnte man auch die Fischarten, die es hier einmal gab und darauf hinweisen, warum diese verschwunden oder ausgestorben sind – ein kleiner Denkanstoß für den Betrachter.

Eine Ergänzung hierzu wären auch noch Tafeln über die Pflanzen und Tiere im und am Wasser. Auch hier nur solche auswählen, die tatsächlich in dem ausgewählten Gewässer vorkommen.

Die Gestaltung hängt natürlich von den Fähigkeiten der Jugendlichen und des Jugendleiters ab. Der Fantasie und Ausführung sind fast keine Grenzen gesetzt, soweit es natürlich finanziell machbar ist.

Unser Vorschlag:

  1. Einen Winkelrahmen (69 – 51 cm) aus Winkeleisen (30 – 30 mm) anfertigen, die Eisen in Gehrung 45 Grad schneiden und zusammenschweißen. In die Mitte von jeder Ecke ein Loch von 6,5 mm Durchmesser bohren, Schweißnähte verschleifen.
  2. Ein Stahlrohr von ca. 1 ½ Zoll auf die Länge von 2,6 m absägen, den Winkelrahmen am Rohrende anschweißen. Am besten zum Verzinken geben oder mit Rostschutzfarbe vorstreichen und dann farbig lackieren.
  3. Eine Siebdruckplatt oder Seekieferplatte ca. 10 mm stark auf 68 x 50 cm zuschneiden. Die Kanten, die im Rahmen liegen, rund schleifen oder mit der Holzfeile brechen, in den Rahmen legen und die vier Löcher mit 6,5 mm Durchmesser bohren.
  4. Bilder und Texte mit doppelseitigem Klebeband auf die Holzplatten kleben.
  5. Plexiglasscheiben 3-4 mm stark (etwas teurer: Makrolon) auf 67,5 x 49,5 cm zuschneiden lassen, in den Rahmen legen und vier Löcher bohren (Vorsicht: bricht leicht aus). Schrauben M 6 x 40 mit Unterlegscheibe durch Plexiglas, Beilagscheibe zwischenschieben, weiter durch Holz und Winkelrahmen stecken. Selbstsichernde Mutter leicht anziehen. Zwischen Plexiglas und Holzplatt muss die Luft zirkulieren können (damit der Regen abläuft und das Ganze nicht schwitzt).

Das Gerüst der Tafeln kann natürlich auch ganz aus Holz erstellt werden, es ist jedoch nicht so haltbar.

Der Rahmen für die Schautafeln

Ein Textvorschlag zu den Fischen: Döbel / Aitel

Merkmale:

Langgestreckter, vorn fast drehrunder Körper mit großen, dunkel umsäumten Schuppen. Breiter, dicker Kopf mit endständigem Maul. Länge bis 60 cm, Gewicht bis 8 Pfund.

Lebensraum:

Er ist in fast allen Gewässerarten zu finden.

Lebensweise:

Die Döbelbrut ernährt sich anfangs von tierischem Plankton, später von Insektenlarven, Schnecken, Muscheln, und Anflugnahrung. Mit zunehmendem Alter wird der Döbel zum Allesfresser und Räuber, der auch Fische und Frösche nimmt. Seltsamerweise frisst er gerne Kirschen, die ins Wasser fallen.

Aufstellen des Fischlehrpfades

Zunächst einen Bauantrag bei der Stadt oder Gemeinde stellen.
Dieser enthällt:

  1. Lageplan des Gewässers (Grundbuchauszug) mit vorgesehenen Standorten der Tafeln
  2. Zeichnung einer Tafel mit Bemaßung
  3. Angabe der Art der Befestigung: Löcher werden gegraben, Rohre ca. 60 cm tief in den Boden gesteckt und mit Beton verfüllt.

Im Bauantrag sollte vermerkt werden, dass es sich um eine Jugendarbeit handelt. Am besten beim Kreis- oder Stadtjugendring um ein Unterstützungsschreiben bitten, welches manchmal sogar auch der Landrat mitunterschreibt. Nach dem Erhalt der Baugenehmigung werden die Standorte angezeichnet und Löcher gegraben. Die Rohre werden ca. 60 cm tief einbetoniert. Achtung: Bilder nicht zur Sonne hin ausrichten, denn sie bleichen sonst zu schnell aus.

Einweihung des Fischlehrpfades

Eine kleine Feier veranstalten, hierzu Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte, Vereinsvorstandschaft, Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes, evtl. Sponsoren und natürlich die Presse einladen.

Falls die Presse nicht kommt, auf alle Fälle selbst einen Artikel mit Bild zur Veröffentlichung geben.

Pflege des Fischlehrpfades

Mit der Zeit werden durch das Wetter und die Sonne die Bilder unansehnlich, also sollte immer wieder kontrolliert werden, ob Bilder zu erneuern sind oder ob die Scheiben gereinigt werden müssen.

Bei Hochwassergefahr können die Tafeln vorher entfernt werden, außerdem können die Tafeln über die Winterzeit eingelagert werden, was die Lebensdauer des Fischlehrpfades wesentlich erhöht.

Zuschussmöglichkeiten

Fischlehrpfade können durch die Fischereiabgabe gefördert werden. Ein Zuschussantrag für die Materialkosten kann beim zuständigen Fischereiverband vor Beginn der Maßnahme gestellt werden.

Die Aufsstellen des Fischlehrpfades selbst erfolgt in Eigenleistung.

Es macht sich gut, wenn es die Jugendgruppe schafft, einen Fischlehrpfad ohne die Hilfe vom Hauptverein zu errichten. Dabei ist auch wichtig, dass so viel wie möglich in Handarbeit von den Jugendlichen hergestellt wird. Ein gekaufter Fischlehrpfad ist nicht Sinn und Zweck der Sache.