1) Zum Schlachten brauche ich einen guten sauberen Schlachtplatz. Eine schnittfeste Unterlage, einen waschbaren Tisch am Besten mit / unter fließendem sauberen Leitungswasser.
2) Der erste Schnitt erfolgt über das Waidloch / den After. Dort einstechen und zum Kopf hin die Bauchhöhle öffnen. Ein scharfes Messer ist sehr von Vorteil.
3) Nicht zu weit das Messer in die Bauchhöhe stecken – Gefahr, dass Organe verletzt werden und insbesondere der Gallensaft austritt. Auch der Magen und Darm sollte nicht geöffnet werden. Da nur die Bauchhöhle geöffnet wird, reicht es vollkommen, im Bereich von ca. 1 cm (Dicke der Bauchhaut) zu arbeiten. Ein kleines scharfes Küchenmesser, das auf der einen Seite auch noch abgerundet ist, reicht vollkommen aus.
Eine problematische Stelle ist zwischen den Bauchflossen. Hier bedarf es eines scharfen Messers und ein wenig mehr Druck und Gefühl diese Knorpelstelle zu durchtrennen.
4) Der Bauchraum ist geöffnet und ein erster Blick auf die Organe erfolgt auf evtl. Wurmbefall und sichtbare Krankheitsanzeichen. Zeigt ein Fisch dort Krankheitsanzeichen, dann einen erfahrenen Angler um Rat fragen, im Zweifel auf jeden Fall diesen Fisch nicht weiter versorgen sondern entsorgen.
5) Mit einem oder zwei Finger die Organe entnehmen. Übung macht den Meister. Leicht fällt es, wenn an den Bauchlappen entlang bis zur Wirbelsäule durchgefasst wird. Die Organe sind dann in der Hand und es braucht nur noch eines Zuges nach außen um alle Organe auf einmal herauszubekommen.
6) Hier noch gezielt der Blick auf die Schwimmblase. Auch diese sollte unversehrt und gesund aussehen.
7) Die entnommenen Organe nicht sofort wegwerfen, sondern beiseite legen und nochmal betrachten. Absolut sinn- und empfehlenswert ist es, den Magen zu öffnen, um zu sehen, was der Fisch gerade gefressen hat. Das Angeln geht ja weiter und somit erkennen wir, welchen Köder wir präsentieren können, damit auch ein zweiter Fisch geangelt werden kann.
8) Mit sauberem Leitungswasser auswaschen. Die Niere nicht vergessen, das ist oft die schwarze Linie an der Wirbelsäule. Bei kleineren Fischen reicht es aus mit dem Fingernagel auszukratzen, bei größeren ist ein kleiner Löffel sehr hilfreich.
9) Die Kiemen müssen noch raus. In den Kiemen ist das meiste Blut in sehr feinen Blutgefäßen. Blut verdirbt am schnellsten. Daher die Kiemen immer mit rausnehmen. Im Fischgeschäft lässt man sie gerne drin als Frischeanzeiger, dies entfällt ja beim selber angeln – also raus damit.
Die Kiemenbögen oben und unten durchtrennen und mit einen Finger die Bögen rausziehen. Etwas tricky aber wie so oft: Übung macht den Meister.
10) Nochmal der Blick auf nun alle entnommenen Organe