Grundmontagen

Das Grundfischen ist eine der erfolgreichsten Angelarten auf Fried-, Raub- und Meeresfische. Es kann an allen Gewässern und auf nur jede erdenkliche Art betrieben werden. Wie der Name schon sagt, wird der Köder am oder in der Nähe des Grundes angeboten, wo Fische sehr häufig Nahrung suchen und aufnehmen. Die Bissanzeige erfolgt in der Regel direkt an der Rute, z. B. über die Spitze, einen Einhänge- oder elektronischen Bissanzeiger. Dadurch ist diese Angelart – sofern stationär betrieben – sehr entspannend, weil sie z. B.

keinen konzentrierten Blick auf eine entfernt stehende Pose oder stetige Schnur- und Köderkontrolle

wie beim Spinnfischen oder Flugangeln verlangt.

Die Würfe mit der Grundangel sind wegen der Bleibeschwerung einfacher und es können große Weiten erzielt werden. Die am häufigsten verwendete Montage dürfte die Seiten-Laufbleimontage sein, bei der ein

Grundblei mit Wirbel frei auf der Schnur gleitet. Um Verwicklungen vorzubeugen, wird das Grundgewicht an einem sog. „Anti-Tangle-Boom“ (Schnurlaufröhrchen) montiert. So kann das Gewicht bei Bedarf auch schnell ausgewechselt werden.

 

Checkliste

 

  1. Seiten-Laufbleimontage:

Standardmontage, mit seitlichem Durchlauf- oder Wirbelblei, z. B. mit Ledger-Bead-Laufperle, oder Schnurlaufröhrchen. Für alle Gewässer und Fischarten. Fisch kann frei Schnur ziehen. Blei wird vor dem Wirbel z. B. durch Gummiperle gestoppt. Bei Schlamm oder Krautbewuchs verbindet man Schnurlaufperle und Blei mit einem längeren Stück Schnur, sodass der Schnurdurchlauf nicht einsinkt.

 

  1. Durchlaufmontage:

Eine sehr simple Grundmontage. Mit Kugel- oder Olivenblei auch als Rollbleimontage beim Flussfischen; Blei und Köder werden dabei an leicht gespannter Leine langsam von der Strömung über den Grund geschleppt.

Mit einem Stopper kann man den Abstand zum Wirbel oder Haken (wenn dieser direkt angeknotet wird) variieren.

 

  1. Durchlauf-Festbleimontage:

Mit Inline-Blei, überwiegend für Karpfenmontagen und Friedfisch-Grundangeln. Vorfachwirbel wird in den Schnurführungsschlauch gezogen und hält so das Vorfach halbfest oder fest (je nach Abstimmung von Wirbelgröße zu Schlauchdurchmesser).

 

  1. Backstop-Montage:

Laufmontage mit Rückstopper (Ledger Stop oder Klemmblei), der in einigem Abstand hinter das Laufblei gesetzt wird. Ein abziehender Fisch hakt sich so selbst. Für verschiedenste Fischarten, z. B. auch für Aale, Barben und überwiegend beim Einsatz kleinerer Köder.

 

  1. Winkelboom-Montage:

Mit äußerst stabilem Metall-Schnurlaufröhrchen. Durchlaufmontage für weite Würfe, schwere und schwerste Bleie. Braucht vor dem Wirbel eine solide, nicht zu kleine Stopperperle aus hartem Kunststoff. Wirbelöhr und Knoten können sicherheitshalber noch mit einem steifen Gummischlauch gegen Aufprall der schweren Montage gesichert werden.

 

  1. Helikopter-Montage:

Im Einsatz beim Karpfenfischen und beim Feedern mit Raketen-Weitwurfkörben auf große Distanzen. Nach einem gehakten Fisch immer wieder einmal überprüfen, da die seitliche Vorfachmontage den direkten Schnurverlauf unterbricht und es dadurch zu einer Überbelastung der Leine kommen kann.

 

  1. Paternostermontage:

Standardmontage, heute weniger gebräuchlich. Mit Dreifachwirbel. Köder kann an verkürztem Vorfach über Grund gefischt werden. Für alle Gewässer und viele Fischarten. Der Köder kann auf Grund liegend oder auch schwebend präsentiert werden.

 

  1. Seitenarm-Montage mit Perle:

Eigentlich aus der Meeresfischerei. Wird beim Grundangeln und Feedern eingesetzt. Die Perle ist leichter und unauffälliger als ein Wirbel.

 

  1. Seitenarm-Montage mit Schlaufe:

Sehr einfache, unscheinbare Montagevariante einer Paternostermontage. Kann auch für Meeres-/Springervorfächer verwendet werden.

 

  1. Schlaufenmontage:

Beste Montage für das feine Grundfischen und Feedern. Beugt Verwicklungen vor. Man kann zusätzlich einen Stopper auf die Gesamtschlaufe binden, dadurch lässt sie sich vergrößern oder verkleinern.